Einleitung
Folgend wird davon ausgegangen, dass ein einzige Mundstück zum spielen des ganzuen Tonspektrums genügen soll. Das heisst dass nur ein Mundstück eingesetzt wird zum Spielen die Bassstimme wie auch zum Spielen der ersten Stimme.
Klangvolumen
Grosse Mundstückdurchmesser und tiefe Kessel ergeben ein grösseres Kesselvolumen und deshalb einen volleren Klang. Auch ein grosser Durchmesser der Seele trägt zu einem grossen Klang bei. Soweit ist die Wahl aus musikalischer Sicht klar.
Grosse Kesselvolumen sind schwieriger zu spielen als Kleinere.
Klangfarbe
Die Bauform hat Einfluss auf die Klangfarbe. Ein am Boden flacher Kessel kombiniert mit einem gerundeten Wandverlauf, also ähnlich wie beim Trompetenmundstück, ergibt einen hellen, eher harten Ton. Ein tiefe, steil und gerade verlaufende Kesselform, ähnlich wie beim Wahldhornmundstück, ergibt einen weichen, warmen Ton. Letzteres ist für das Alphorn eher gewünscht.
Grösse des Kesselduchmessers
Grundsätzlich ist es so, dass mit kleinen Mundstücken die hohen Register einfacher gespielt werden können. Alphorn Spieler, welche vorher Trompete oder Waldhorn gespielt haben, wählen oft kleine Mundstückdurchmesser. Sie bevorzugen oft ein Mundstück mit einem Kesseldurchmesser (obere innere Öffnung) von nur 17 oder 17,5 Millimeter. Das ist verständlich und vollkommen in Ordnung, weil die Lippen so gewöhnt sind und die Umstellung aufs Alphorn leichter fällt. Es ist umgekehrt logisch, dass es mit kleinen Mundstücken schwieriger ist, die Alphorn Bass Register zu spielen. Die Lippen sind im Mundstück einger eingespannt ". Sie "flattern" deshalb weniger leicht.
Üben Ansatz und Wahl der Kesselweite
Es ist ratsam das Alphorn Spiel mit einem möglichst grossen Mundstück Durchmesser zu beginnen. Das heisst von Anfang an ein Mundstück mit einem Kessel Durchmesser von mindestens 18 oder 19 mm wählen. Es ist wichtig mit diesem Mundstück zuerst in den mittleren und tiefen Tonlagen ein gutes Alphorn Spiel zu erlangen. Wenn sich der Ansatz entwickelt, können bald auch die hohen Alphorntöne gespielt werden. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass sich schnell ein guter Ansatz entwickelt und nicht so schnell auf ein grösseres Mundstück gewechselt werden muss. Das heisst die ganzen Gewohnheiten und Fortschritte - also die erlangte Sicherheit zum Treffen der Alphorntöne -muss nicht neu erlernt/nei eingeübt werden, "nur" weil das Mundstück gewechselt wird. Es gilt: Geduld bringt Rosen.
Mundstückgrösse, Ansetzen des Mundstücks
Es können mit kleinen Mundstücken auch tiefe Töne und mit grossen Mundstücken auch hohe Töne gespielt werden. Bei gutem Ansatz können die Lippen genügend angespannt und hinreichend zusammengepresst werden. Kleine Mundstücke bringen die Lippen "von selbst" in Form und Position, so dass das Zusammenpressen der Lippen leichter fällt. Die damit eingehandelten Schwierigkeiten zum Entspannen der Lippen wurden Eingangs erklärt. Schlussendlich sollte die Kesselweite so gewählt werden - und soviel geübt werden -, dass der Mundstücksitz nicht geändert werden muss.
Messen des Kesseldurchmessers (Kesselweite, Kesselöffnung)
Der Kesseldurchmesser wird oben am Mundstück mit einer Schieblehre gemessen. Zirka 1 mm unter dem Rand, innen im Kessel, da wo die Rundung endet messen.
Durchmesser der Seele
Die Seele ist die engste Stelle des Munsstücks. Die grösse der Seele bestimmt den Gegendruck des Alphorns. Weil das Alphorn keine kleinen Rohre, enge Radien und keine Ventilbohurgen hat, bremst einzig die Seele des Mundstücks den Luftstrom. Die Bohurng der Seelen des Alphornmundstücks betragen ca. 4.0 - 5,5 mm. Eine grosse Bohrung der Seele verlangt ein grösseres Atemvolumen. Seelen ab 5 mm würde ich als grosse Seelen bezeichen. Sie sind für Bläser mit kräftigem und grossem Atemvolumen.
Tip für Anfänger
Die Rundung und die Breite des Mundstückrandes müssen sich gut anfühlen - einen harmonischen Übergang zu den Lippen bilden. Je breiter der Rand ist, so "mehr Lippe" wird "stillgelegt" und kann nicht mitvibrieren. Andererseits wir bei breiten Mundstücken der Druck auf die Lippen und somit die Ermüdung kleiner. Runde Kantenformen machen die Bindungen einfacher. Eher scharfkantige Innenformen erschweren Bindungen, geben aber sicheren Halt und helfen beim Stakkato.
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